Es war gleichermaßen lange her und doch auch ganz vertraut – der Regionalwettbewerb Jugend forscht an der Leuphana – Universität in Lüneburg. Drei Jahre waren seit dem letzten Treffen in Präsenz vergangen und vor Ort merkten alle, wie wenig die Zeiten vermisst wurden, in denen man auf dem Dachboden, im Kinderzimmer oder Keller streamend den Juroren, die manchmal nichts hörten oder gar nicht erst in den Konferenzraum kamen, Rede und Antwort stehen musste.
Präsenz bedeutet natürlich auch eine Menge Logistik. Zwanzig Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie deren Plakate, experimentelle Aufbauten und Ausstellungsstücke sowie Standdekoration mussten auf Autos und in die Bahn verteilt werden, so dass alle gemeinsam ab 11:00 Uhr in Lüneburg ihre Stände aufbauen konnten. Nach einem Mittagessen in der Leuphana-Mensa begannen ab 13:30 Uhr die Gespräche mit den zumeist dreiköpfigen Fachjurys. Dieser wurden die Projekte in Kurzvorträgen vorgestellt, bevor das fachbezogene Gespräch begann. In Sparten mit sehr vielen Projekten (in Biologie traten 11 Projekte an) kamen sogar bis zu drei Jurys um die Sieger, Platzierungen und Sonderpreise zu bestimmen.
Stand die Jury gerade nicht am Stand nutzten viele Jungforscherinnen und Jungforscher ausgiebig die Gelegenheit zum fachlichen und sozialen Austausch. Nach drei Jahren ohne die Möglichkeit den direkten Kontakt mit Gleichgesinnten aufzunehmen, tat das allen sehr gut.
Gegen halb sechs konnten dann die Zimmer in der Jugendherberge Lüneburg bezogen werden, die direkt neben dem Leuphana-Campus liegt. Das Abendprogramm bestand aus Schwimmen in der Lüneburger Salztherme SaLü oder alternativ aus eine EXIT-Challenge, bei der drei Gruppen versuchten, das gleiche escape game in der kürzesten Zeit abzuschließen. Das Team um Luana, Melina und Felix ließ den anderen beiden keine Chance, das Team um Herrn Schulze sollte beim nächsten Mal eventuell einen Nachteilsausgleich beantragen.
Nach dem Frühstück in der Jugendherberge ging es zurück an die Stände, deren Gestaltung 10% der Bewertung ausmachen. Neben dem Vortrag, der 40% der Bewertung ausmacht, entscheidet vor allem die schriftliche Ausarbeitung im Umfang von 15 Seiten über den Wettbewerbserfolg. Vor Siegerehrung fand aber von 09:00 Uhr – 11:00 Uhr die Begehung der Ausstellungshalle durch die Öffentlichkeit statt. Hier merkte man dann doch die Spuren, die Corona hinterlassen hat, da außer zwei Klassen von Lüneburger Schulen ausschließlich Studenten der Universität und die geladenen Ehrengäste sowie Eltern und Angehörige das Gespräch mit den ausstellenden Jungforscher*innen suchten.
Gegen 11 wurden dann alle Teilnehmer*innen und Betreuer*innen in das Auditorium gebeten, in dem sie mit Musikstücken der Big Band des Gymnasium Oedeme begrüßt wurden. Als Ehrengäste richteten die Oberbürgermeisterin der Stadt Lüneburg Frau Claudia Kalisch, der Leiter der Körber pharma IT solutions Jens Woehlbier und der Chef des Sponsorenpools Jugend forscht Herr Frank Förster Grußworte an die gespannten Teilnehmerinnen und Teilnehmer bevor die Wettbewerbsleiterin Frau Dr. Schroedter mit der Siegerehrung begann. Für die Schülerinnen und Schüler der Halepaghen-Schule begann es in Arbeitswelt mit zwei Sonderpreisen für Nils Brettschneiders optimierten Fermenter und dem dritten Preis in dem Fachgebiet für Carmen Baders Alternative zur derzeitigen Prostata-Biopsienahme. Im Fachgebiet Biologie räumten wir alle drei Preise und einen Sonderpreis ab – Paula für die Untersuchung der antibiotischen Wirkung von Zistroseextrakten, Mads für seine Forschung zu binauralen Beats, Luana für ihre Arbeit zum Thema: „Wer braucht schon Neuronen“, bei der sie Mimosen entmimotisierte und Imme Voß als Siegerin, die dem Pilz Physarum Polycephalum beibringen wollte, dass sich das Wachsen über für ihn schädliche Medien lohnen kann.
In Chemie erhielt Felix den höchstdotierten Sonderpreis, in Mathematik/Informatik gingen ebenfalls alle Preise an die HPS. Elias hatte einen synchron aktualisierenden Dartrechner programmiert, Niklas das Spiel Binoxxo mathematisch analysiert und Jonas als Sieger der Kategorie eine Web-App entwickelt, mit der man nicht nur Tänze lernen kann, sondern die auch kontrolliert, ob die lernende Person die Bewegungen richtig ausführt und die Performance bewertet. In der Junior-Sparte Schüler experimentieren gewann Julian nicht nur beim Black Jack häufiger durch seinen Beratungsalgorithmus sondern auch zum dritten Mal in Folge den Regionalsieg. Das schöne Ergebnis wurde durch einen dritten Platz in Physik für die Glasharmonika mit Martini-Gläsern (Dalfina und Donya) sowie den zweiten Preis in Technik (Joschua mit einem Wetterdrachen) abgerundet.
Obendrauf wurde die Halepaghen-Schule mit dem Schulpreis der Firma Hohenloher ausgezeichnet, da sie mit insgesamt 20 Projekten und 16 Preisen auch quantitativ in beiden Bereichen ganz vorne lag. Imme, Jonas und Julian werden unsere Schule und Nordostniedersachsen am 20. – 23.03.23 in Clausthal-Zellerfeld bzw. vom 13. – 15.04.23 in Einbeck auf den jeweiligen Landeswettbewerben repräsentieren. Wir drücken die Daumen! Vielen Dank an alle unserer zahlreichen Unterstützer: Anja Szych für die Gestaltung der Plakate, Frau Scholz von der TU Hamburg-Harburg, dem Schulverein des Gymnasium Halepaghen-Schule, dem Fonds der Stiftung Jugend forscht Niedersachsen, der Adalbert-Zajadacz-Stiftung, beratenden Lehrkräften der Schule, Eltern, Freunden, die alle einen wesentlichen Anteil an dem Gesamtpaket haben.